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St. Antonius von Padua

Sonntagsgruß zum 14. Sonntag im Jahreskreis

Guten Tag zusammen,

zu Beginn der Schulsommerferien grüße ich Sie herzlich.

Kindermund ist immer wieder zum Schmunzeln. Auf meine Frage: „Fahrt ihr nun in Ferien?“ antwortete ein Mädchen: „Nein, wir fahren in Urlaub.“ – Anderseits hat mir eine Ordensschwester mal gesagt, dass sie keinen Urlaub haben, sondern in Ferien fahren.

Wie dem auch sei: Ihnen allen eine gute Zeit in Nah oder Fern!

Die Fußball-Europa-Meisterschaft hat viel Freude und Begeisterung geweckt, beispielsweise durch die schottischen Fans, die eine gute Stimmung verbreitet haben. Geht doch!

Toll ist auch, dass die deutsche Nationalmannschaft wieder Hoffnung geweckt hat auf bessere Zeiten. Umso trauriger ist das abrupte Ende eines spannenden und hoch dramatischen Spiels in der Nachspielzeit gegen Spanien. Die Fachwelt (und die Millionen Bundesstrainer) werden noch länger diskutieren, ob das ein (verweigerter) Elfmeter war, der spielentscheidend hätte sein können. Nach den Video-Millimeter-Entscheidungen und damit aberkannten Tore im Spiel gegen Dänemark war die live sichtbare Hand am Ball jedenfalls eine andere Welt. Hätte, hätte, Abwehrkette…  

Freuen wir uns auf weitere spannende Spiele – hoffentlich ohne nationalistische Gesten und Töne und ohne gewaltsame Ausschreitungen, die nichts mit Fußball zu tun haben!

  • Bleiben wir beim Fußball und suchen den Übergang zum Evangelium.

    Florian Wirtz stammt aus unserer Nachbarstadt Pulheim. Am dortigen Bahnhof ist vor ein paar Wochen ein Schild mit seinem Namen angebracht worden. Die Stadt freut sich über ihren jungen und talentierten Fußballer - und die Bahn lenkt somit ein bisschen von ihrer planmäßigen Unpünktlichkeit ab…
  • Auch wir fragen uns manchmal: was wird aus diesem Kind einmal werden? Oder sehen dieses oder jenes Talent. Aus dem wird einmal ein… oder die ist für dieses oder jenes geeignet. Und im Nachhinein sagen wir dann. Ich hab’s ja schon immer gewusst, dass ...
  • Und wenn jemand „etwas geworden ist“, dann wird schnell gesagt: die ist aber ganz normal geblieben wie sie schon früher war. Oder der ist immer noch einer von uns. Von der Bekanntheit und (plötzlichen) Prominenz färbt dann auch ein bisschen auf uns selber ab…  

    Jesus macht ganz andere Erfahrungen mit den Menschen seiner Heimatstadt nach den Heilungen, von denen wir am vergangenen Sonntag gehört haben (Tochter des Synagogenvorstehers; Frau, die sein Gewand berührt): „Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist! Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen! Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?“

    Die Menschen in Nazareth begegnen mit Kühle, ja sogar mit Abgrenzung und Ablehnung.

    In der neuen Einheitsübersetzung (EÜ) 2016, die in der Liturgie gebraucht wird, heißt es etwas umständlich: „Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“

    In der Luther-Bibel heißt es: „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und seinen Verwandten und in seinem Hause“.

    Und in der EÜ 1980 heißt es: „Nirgends hat en Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“
  • Wie erleben Sie die Reaktion in Nazareth?
  • Ist es in Frechen (oder wo Sie wohnen) anders? - Wie wird Menschen begegnet?

    Jesus kennt die Ablehnung der Propheten, die keine Weissager sind, sondern Mensch die aus dem Glauben an den lebendigen Gott, die Zeichen der Zeit deuten und hinweise, wohin das führen kann…

    Beim Propheten Ezechiel (1.Lesung Ez 1,28c-2,5) heißt es: „Mögen sie hören oder es lassen – denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit -, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet ist.“
  • Werden prophetische Stimmen in Kirche und Gesellschaft gehört? Mahnende Frauen und Männer, die zu Veränderungen in der Kirche aufrufen – nicht nur, aber auch auf dem Hintergrund des Machtmissbrauchs?
  • Synodaler Weg und Weltsynode sind solche ernsthaften Wege im Großen. Das Suchen in der Pfarreiengemeinschaft Frechen nach realistischen Wegen in die Zukunft der Gemeinden und des christlichen Glaubens in unserer Stadt sind Beispiel vor Ort.

    Gerne wiederhole ich die Worte von Kardinal Woelki an uns: „Sie sind die Kirche! Sie sind das Gesicht, in dem andere die Liebe Gottes erkennen können. Lassen Sie sich darin nicht beirren. Auf Sie setze ich – spätestens nach Ihren Briefen – wirklich große Hoffnungen. Tun Sie mir diesen großen Gefallen: Geben Sie der Kirche ein fröhliches und zutiefst herzliches Antlitz.“

    Schade, dass dies anscheinend nicht für den Diözesanpastoralrat, dem obersten Beratungsgremium des Erzbistums, gilt! Dort werden wichtige Stimmen - wie die Stadt- und Kreisdechanten sowie gewählten PGR- und Gremien-Vertreter/innen auf ein Minimum reduziert um durch Losverfahren mehr Linientreue zu erreichen. Wir werden sehen, ob sich die Befürchtung von vielen schon in wenigen Monaten bewahrheitet…

    Es ist – wie eingangs erwähnt – Ferien- und Urlaubszeit! Für viele bedeutet das nicht mehr Pflichtprogramm, sondern Kür. Tun, was Geist und Körper guttut. Ob am Meer, in den Bergen, in der Nähe oder Ferne! Zeit zum Ausschlafen, Schwimmen, Wandern, Faulenzen. Zeit für die Familie. Das Essen und Trinken genießen mit Freunden. Das geht natürlich auch zu Hause!
  • Das ist alles gut. Aber ist das alles?

    Die Herausforderungen in der immer turbulenten Welt machen Angst und bereiten Sorgen. Wie soll das nur weitergehen? Anhaltende Kriege, stärker werdendem Rechtsextremismus und Nationalismus. Zunehmender Egoismus im Großen wie im Kleinen. Abgrenzung gegen alles Fremde und Andersartige. Klimawandel. Niemand scheint in der Lage, die Probleme wirklich in den Griff zu bekommen…
  • „Brot vom Himmel“ heißt die Reihe der Bibelgespräche in diesem Sommer. Jeden Freitag um 19.00 Uhr in St. Severin. Die Texte sind die Sonntags-Evangelien.
    Hier kommt zur Sprache, was Jesus wichtig ist. Und wie Leben gelingen kann. An einen einsamen Ort gehen, um zur Ruhe zu kommen. Miteinander teilen, dann werden alle satt und es bleibt sogar noch übrig. Jesus möchte nicht als Wundertäter oder Superstar gefeiert werden, sondern Menschen für Größeres im Leben öffnen, letztlich für die Erfüllung, die nur Gott schenken kann: „Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.“
  • Herzliche Einladung zur Teilnahme, auch an einzelnen Abenden! Wie Sie mögen!

Freitag,

26. Juli

Joh 6,1-15

Jesus nahm die Brote und teilte aus

mit

Sebastian Andrady

Freitag,

2. August

Joh 6, 24-35

Speise, die für das ewige Leben bleibt

mit

Kai Schockemöhle

Freitag,

9. August

Joh 6, 41-51

Ich bin das Brot,

das vom Himmel herabgekommen ist

mit

Bettina Straetmanns

Freitag,

16. August

Joh 6, 51-58

Wer von diesem Brot isst,

wird in Ewigkeit leben

mit

Christof Dürig

Diakon Hartmut Engbroks veröffentlicht jeden Sonntag ein Bild sowie eine Predigt und eine Mediation auf unserer Internetseite www.kirche-in-frechen.de.

  1. Im Lokalteil der örtlichen Tageszeitungen Stadtanzeiger und Rundschau findet sich heute eine Rätselwanderung „Von Kirche zu Kirche durch Frechen“, die wissenswertes über die Gotteshäuser in der einstigen Klüttenstadt vermittelt. Zu Fuß oder mit dem Rad sind die 7,5 km gut zu machen. Und Eintrittskarten können dabei gewonnen werden.
  • In diesen Tagen ist Neu-Diakon David Stolz zum ersten Mal nach seiner Weihe am 21. Juni in Évron / Frankreich in seiner Heimatstadt. Wir freuen uns über seinen Besuch und die Teilnahme an einigen Gottesdiensten.  
  • Ich wünsche Ihnen und euch eine gute Sommerzeit und erholsame Ferien!

    Dazu passt ein Lied aus dem ökumenischen Gottesdienst zur Verabschiedung der Kinder des 4. Schuljahres der Grundschule Grefrath in St. Mariä Himmelfahrt:

    „Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände

    über mir und über dir.

    Ja, er hat es versprochen, hat nie sein Wort gebrochen:

    ‚Glaube mir. Ich bin bei dir!‘

    Immer und überall, immer und überall, immer bin ich da!“

    Mit der Erfahrung, dass Gott in allem Schönen erfahrbar ist und uns auch in den Herausforderungen nicht verlässt, verabschiede ich mich in die Sommerpause des Sonntagsgrußes.

    Der Nächste ist für den 18. August 2024 geplant.

    Ihr und euer Christof Dürig, Pfarrer  

 

Markus 6,1-6: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat

1 Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt;

seine Jünger folgten ihm nach.

2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge.

Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten,

gerieten außer sich vor Staunen und sagten:

Woher hat er das alles?

Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist!

Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen!

3 Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria

und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon?

Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?

Und sie nahmen Anstoß an ihm.

4 Da sagte Jesus zu ihnen:

Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat,

bei seinen Verwandten und in seiner Familie.

5 Und er konnte dort keine Machttat tun;

nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.

6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben.