Guten Tag zusammen,
die Wahlen zum Pfarrgemeinderat und den Kirchenvorständen haben am vergangenen Wochenende stattgefunden. Die Ergebnisse finden Sie in den neuen Pfarrnachrichten, in den Schaukästen der Kirchen und im Internet www.kirche-in-frechen.de.
Ich sage allen herzlich Danke, die in den Wahlausschüssen mitgearbeitet haben; den Helfern und Helferinnen; den Gemeindemitgliedern, die sich zur Mitarbeit in den Kirchenvorständen, im Kirchengemeindeverband und im Pfarrgemeinderat zur Verfügung stellen und den Wählern und Wählerinnen für ihre Unterstützung!
In St. Mariä Himmelfahrt konnte bekanntlich keine Kirchenvorstandswahl stattfinden, da sich keine Kandidaten gefunden haben. Generalvikar Guido Assmann hat – wie in dieser Situation üblich – mich als Pfarrer als Vermögensverwalter der Pfarrei in Grefrath eingesetzt – unterstützt werde ich dabei dankenswerterweise von bisherigen Kirchenvorstandsmitgliedern.
Aus den Kirchenvorständen sind ausgeschieden (zum Teil, weil sie die im neuen Kirchenvorstandswahlrecht eingezogene Altersgrenze von 75 Jahren überschritten haben):
- Sebastianus: Prof. Dr. Peter Rösen (seit 2003), Prof. Dr. Martin Reufels (seit 2009)
- Audomar: Peter Lorbach (seit 2016), Günther Wagner (seit 2022)
- Ulrich: Hans Dieter Müller (seit 1991), Loni Münchrath (seit 2003)
- Maria Königin: Martina Zech (seit 2003), Gabriele Jardin (seit 2009), Max Illig (seit 2015), Ruth Bruker (seit 2018)
- Antonius: Marianne Dorweiler (seit 2015)
- Heilig Geist: Eckhard Prinz (seit 2015), Lieselotte Porschen (seit 2019), Barbara Kraus-Nieswandt (seit 2022)
- Mariä Himmelfahrt: Beate Wunderatzke (seit 2008), Norbert Limp (seit 2012), Monika Mansfeld, Nicole Schneider und Michael Hochscheid (seit 2015), Heidi Limp (seit 2021).
Herzlichen Dank für die jahrelange Mitarbeit! Einige waren sogar jahrzehntelang ehrenamtlich für die Kirchenvorstände (und auch im KGV oder einem der Ausschüsse) engagiert! - „Alters-Spitzenreiterin“ ist Loni Münchrath, die mit 91(!) Jahren ausscheidet, Hans Dieter Müller bringt es auf 34 Jahren KV und Prof. Rösen war 13 Jahre geschäftsführender Vorsitzender!
Aus dem Pfarrgemeinderat sind ausgeschieden: Dr. Wioleta Żurawska, Franziska Bucco, Marianne Dorweiler und Brigitte Weitkowitz, die nicht wieder kandidiert haben. Auch ihnen herzlichen Dank für Ihr Mitwirken!
Eine wesentliche Aufgabe des im Januar sich konstituierenden Kirchengemeindeverband und der Kirchenvorstände sowie des Pfarrgemeinderates wird im kommenden Jahr die (weitere) Vorbereitung der beschlossenen (und nun auch vom Priesterrat bestätigten) Fusion am 1.1.2027 sein.
- Am kommenden Mittwoch, 19. November, um 19.00 Uhr in St. Ulrich und am Donnerstag, 20. November, um 19.00 Uhr in St. Maria Königin, finden in Frechen die Firmfeiern für die 53 Jugendlichen und 7 Erwachsenen statt, die sich im Sommer auf den Weg der Firmvorbereitung gemacht haben.
- Alle Gemeindemitglieder sind eingeladen mit den Jugendlichen den Glauben zu feiern!
In verschiedenen Projekten, wie etwa dem Pilgern nach Trier oder einem Credo-Wochenende hier in Frechen, konnten sich die Jugendlichen kritisch und kreativ mit ihrem Glauben auseinandersetzen: entweder inhaltlich mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis, dem Credo. Oder mit dem Motto „Pilger der Hoffnung – Tut, was ich euch auftrage!“ - Wichtig war immer, den Jugendlichen für ihren Fragen zum Glauben Raum zu geben. Begleitet wurden die Jugendlichen dabei von sehr engagierten Katecheten und Katechetinnen, die den Jugendlichen mit ihren Erfahrungen zur Seite standen und so für ihren Glauben Zeugnis geben konnten.
- Die Dorfgemeinschaft Habbelrath hat sich in dieser Woche schweren Herzens dazu durchgerungen, den Habbelrather Weihnachtsmarkt rund um die Kirche und im Pfarrheim St. Antonius aufgrund der Sicherheitsvorgaben abzusagen.
Auszüge aus dem offiziellen Text: „Leider müssen wir euch heute eine traurige Nachricht überbringen: *Der Weihnachtsmarkt Habbelrath 2025 fällt aus*.
Die Gründe dafür sind die stark gestiegenen bürokratischen Hürden und die deutlich verschärften Sicherheitsanforderungen, die uns vor immense Herausforderungen stellen. Trotz unseres großen Engagements und unserer Leidenschaft für dieses traditionelle Dorffest können wir die aktuellen Auflagen nicht erfüllen, ohne die Sicherheit und das Wohl aller Beteiligten zu gefährden. Der Weihnachtsmarkt war immer ein Highlight für unsere Gemeinschaft, ein Ort des Zusammenkommens, des Schenkens und des Lächelns. Wir wissen, wie sehr ihr euch darauf gefreut habt, und das tut uns unendlich leid.
*Aber es gibt Hoffnung!* - Wir arbeiten bereits intensiv daran, die Voraussetzungen für einen sicheren und unvergesslichen Weihnachtsmarkt 2026 zu schaffen. Wir werden die neuen Anforderungen sorgfältig prüfen, unsere Organisation anpassen und alle notwendigen Schritte unternehmen, um euch nächstes Jahr wieder Glühwein, Lebkuchen und stimmungsvolle Musik bieten zu können. Bis dahin laden wir euch ein, die Vorfreude auf 2026 mit uns zu teilen. Wir halten euch über unsere Fortschritte auf dem Laufenden und freuen uns, wenn ihr uns mit Ideen, Unterstützung und eurer Geduld helft, den Weihnachtsmarkt Habbelrath wieder zum Leben zu erwecken.“
Ich kann diese Entscheidung gut nachvollziehen. Die immer höheren Auflagen und umfangreicheren Bestimmungen – die mehr und mehr um sich greifende Bürokratie - werden dazu führen, dass immer weniger Menschen bereit sind, sich für die Gemeinschaft zu engagieren, weil das Risiko zu groß ist.
„Was wir erleben, ist ein schleichender Verlust der Selbstverständlichkeit unserer Freiheit und Sicherheit.“ Kommentieren die örtlichen Tageszeitungen: „Die Folgen hinterlassen tiefe gesellschaftliche Wunden – bis hin zu dem Umstand, dass Vereine, die auf Märkten bescheidende Gewinne erwirtschaftet haben, auf diese verzichten müssen. Womit deren ehrenamtliche Arbeit wieder ein Stück schwerer wird.“
- In Brasilien findet in diesen Tagen die Weltklimakonferenz COP 30 statt, die Welt ist im Umbruch, Frieden, Demokratie und Freiheit sind an vielen Orten bedroht, die Herausforderungen sind riesig.
Dazu hier ein paar Gedanken, die ich bei der Brasilien-Mission gefunden habe, die das Lebenswerk von Pater Gerhard Schauff fortsetzt: Kardinal Fernando Chomali aus Chile wird zitiert:
„Wie können diese Konflikte gelöst werden?
Brauchen wir mehr Polizei und mehr Militär?
Nein. Was wir wirklich brauchen, ist Dialog und Begegnung statt Polarisierung.
Brücken bauen, nicht Gräben vertiefen.
Was wir wirklich brauchen,
ist Respekt und Anerkennung der Würde jedes Menschenlebens;
alles Leben ist heilig,
unabhängig von Nationalität, Religion, Position, politischer Zugehörigkeit.
Was wir wirklich brauchen, ist Bildung für alle als fundamentalen Hebel,
gerade um Ignoranz zu überwinden, die Hass und Gewalt mit verursacht.
Was wir wirklich brauchen, ist Gebet, den Glauben
an eine bessere Zukunft und gemeinsames Handeln,
nicht nur reden, sondern konkrete Schritte aufeinander
und gemeinsam die Welt für alle verbessern.
All das müssen wir leben, in unsere Familien tragen,
umso von innen heraus unsere Gesellschaft und die Welt zu verändern.“
- Zurück nach Köln. Der Transformationsprozess im Erzbistum Köln ist in vollem Gange und wird von den Verantwortlichen als sehr positiv dargestellt. Mag sein, kann allerdings auch anders gesehen werden! Wir werden sehen, wie sich alles entwickelt. Kritische Fragen werden nicht gerne gesehen, trotzdem müssen sie gestellt werden. So fand ich folgenden Artikel.
„Eine Stellenausschreibung für einen Mitarbeiter für „Gemeindegründung mit Schwerpunkt Lobpreis" hat Ursula Nothelle-Wildfeuer irritiert. Sie warnt davor, christlichen Glauben nur als emotionale Stimmung zu vermitteln. Die Freiburger Theologin und Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer hat Projekte in der Seelsorge kritisiert, die ihrer Ansicht nach den sogenannten Lobpreis für Evangelisierungsbemühungen instrumentalisieren.
„Verkündigung, die sich auch zugleich mit den vielfältigen Anfragen der Moderne an Religionen und die Kirche auseinandersetzen muss, wird ersetzt durch populistisch anmutende einfache Antworten."
Was Lobpreis sei, zeige das Magnifikat. „Maria lobt und preist Gott, der in seiner Gnade Großes an ihr, der unbedeutenden jungen Frau aus Nazareth, getan hat. Sie wird den Sohn Gottes, den Messias, gebären." Lobpreis könne auch Dank für Erfahrung mit Gott oder Ausdruck der Hoffnung auf Gottes Taten sein.
Anlass für die Kritik Nothelle-Wildfeuers ist eine Stellenausschreibung im Erzbistum Köln, wo eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter für „Gemeindegründung mit Schwerpunkt Lobpreis" gesucht wurde. Der hier angesprochene Lobpreis sei „Mittel zum Zweck der Evangelisierung sowie der Gemeindegründung, nicht das Ergebnis einer Erfahrung des Gottes, der den Weg mit den Menschen durch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst geht", schreibt die Sozialethikerin. „So verzweckter Lobpreis knüpft bekanntermaßen an die evangelikalen und neucharismatischen Bewegungen an und will von deren Worship-Musik lernen."
„Wo komplexe Glaubenswahrheiten, existenzielle Spannungen und ethische Zumutungen in eingängige Schlagworte aufgelöst werden, ersetzt Emotion das Urteil", so Nothelle- Wildfeuer, die seit 2003 Professorin für Christliche Gesellschaftslehre und Sozialethik ist. Wenn der christliche Glaube jedoch als emotionale Stimmung ohne inhaltliche und theologische Substanz vermittelt werde, „birgt dies die große Gefahr der Indoktrination und Manipulation“. Soweit das Zitat aus katholisch.de.
Zeitgleich war in der Tagespresse zu lesen, dass „die Höhner aus dem Kölner Dom fliegen“ und nach 16 erfolgreichen Jahren das Adventsmitmachkonzert mit 2500 Menschen und der beliebten Kultband im Dom in diesem Jahr zum letzten Mal stattfinden soll. - Ist das Konzert „nicht fromm genug“ im oben beschrieben Sinn? Mit der immer wieder betonten Evangelisierung kann das nichts zu tun haben… Oder warum wird eine erfolgreiche und von vielen gerne besuchte Veranstaltung aus dem Dom verbannt?
Auf jeden Fall ist seit längerem zu beobachten, wie kritische Stimmen still und leise – kaum bemerkt - zum Schweigen gebracht werden...
Gleichzeitig wird der „Transformationsprozess“ zielstrebig umgesetzt bzw. durchgedrückt, weil er ja – um ein bekanntes Wort aus anderem Zusammenhang zu zitieren – „alternativlos“ ist? Davon habe ich letzte Woche berichtet. Die immer unpersönlicher werdenden „Pastoralen Einheiten“ werden zur „Tarnung“ zu einer (Mammut-)Pfarrei fusioniert – und die ca. 540 Kindertagesstätten - auch unsere vier - in einen gemeinsamen Erzbistums-Träger überführt werden. Für diese angeordnete Entscheidung, die in anderen Bistümern in ähnlicher Weise schon vor Jahren durchgeführt wurde, spricht sicher einiges. Die Geschwindigkeit und die Art und Weise der Umsetzung wirft allerdings nicht nur bei Erzieherinnen und Kirchenvorständen
Fragen auf. Ob „Katholino“, wie der Träger so schön heißt, halten kann, was sie versprechen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen...
- Schließen wir das ehrgeizige Vorhaben und die Verantwortlichen trotzdem - oder gerade deshalb – in unser Gebet ein!
Und nun das Wort Gottes für diesen Sonntag, das Evangelium. Es sind Mahnungen und Hinweise, wie und damit „wir das Leben gewinnen.“ Damit wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche, in dem wir bei den Firmungen Gottes Geistkraft feiern dürfen! - Ihr und euer Christof Dürig
Lukas 21,-5-19: Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen
5 Als einige darüber sprachen,
dass der Tempel mit schön bearbeiteten Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus:
6 Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht,
kein Stein auf dem andern bleibt, der nicht niedergerissen wird.
7 Sie fragten ihn:
Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll?
8 Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es! und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach!
9 Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken!
Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.
10 Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk und Reich gegen Reich erheben.
11 Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen
und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.
12 Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen.
Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern,
vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen.
13 Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können.
14 Nehmt euch also zu Herzen, nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;
15 denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben,
sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.
16 Sogar eure Eltern und Geschwister,
eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern
und manche von euch wird man töten.
17 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.
18 Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
19 Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
