Guten Tag zusammen,
an diesem Sonntag feiern wir Erntedank! Wir dürfen danken für das, was wir essen und trinken, dass es uns trotz aller Probleme und Herausforderungen - gut geht! Zum Danken gehört auch das Denken an diejenigen, denen es nicht annährend so gut geht wie uns. Mit Blick auf unsere Verantwortung für die Welt, für das Klima, für Gerechtigkeit und Frieden!
„Das letzte Hemd hat keine Taschen!“, heißt es.
- Wofür lohnt es sich zu leben? Was zählt?
- „Eigentum verpflichtet.“ heißt es im Grundgesetz. „Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ – Biblisch übersetzt: wie kann ich / können wir Nächstenliebe und Solidarität leben? - Wie kann der Glaube Frucht bringen – oder mit den Worten des Sonntags-Evangeliums: Handeln wir so wie es dem Willen Gottes entspricht – oder reden wir nur darüber? – Wie können wir in dieser Zeit unserer Schöpfungsverantwortung gegenüber Mensch, Tier, Pflanzen und Umwelt einigermaßen gerecht werden? Fragen über Fragen – und bisher keine optimalen Lösungen…
- Freuen wir uns am Erntedankfest über das was wir haben (und ggf. teilen können)!
An diesem Sonntag geht die „Woche des Gebetes“ zu Ende. 8 Tage in 8 Gemeinden mit Morgen- und Mittagsgebet, mit Eucharistiefeier und Bibelgespräch.
„Wie Gott spricht“ – unser Leitgedanke der Bibelgespräche 2023. Allen, die daran teilgenommen haben, bin ich dankbar. Dabei kamen auch persönliche Gedanken in die Runde; Gottes Wort bekam verschiedene Gesichter. Als Seelsorgeteam konnten wir uns anders wahrnehmen als im Alltag: die geistig-geistliche Erfahrung dieser Tage erfahre ich jedes Jahr neu als wertvoll und bereichernd. Danke!
„Wie Gott spricht“ - das ist so unterschiedlich und faszinierend! Einige Facetten kamen an den Abenden zur Sprache, z.B. Gottes Wort ist kraftvoll bei der Schaffung der Welt: „Gott sprach – und es wurde“! – Der HERR offenbart sich und nennt seinen Namen: „Ich bin, der ich bin (da für euch)“. So spricht ER zu Moses, bleibt aber DAS Geheimnis und unergründlich. Und ER spricht, in dem ER schweigt, wie beim Propheten Zefanja (3,17): „Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt.“ ER bleibt im Gespräch – wie bei Elija (1 Kön 18). Und und und…
- Schauen Sie doch mal in die Bibel und gehen auch Sie auf Entdeckungsreise!
Gedanken zum 1.10.2023
Am ersten Oktober-Sonntag geht es in den biblischen Texten um den Willen Gottes und die Wege der Menschen.
In der 1. Lesung heißt es beim Propheten Ezechiel: „Ihr sagt: der Weg des Herrn ist nicht richtig. Hört doch, ihr vom Haus Israel: mein Weg soll nicht richtig sein? Sind es nicht eure Wege, die nicht richtig sind?“
- Was sind die Wege von uns Menschen? Was ist Gottes Weg in unserer Zeit? „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des HERRN“ hieß es bei Jesaja 55,8 vorige Woche.
- Wie kann der Wille Gottes, um den es im Evangelium geht, verwirklicht werden?
- Was sind unsere Wege, unsere Gedanken? Und was sind die Wege und Gedanken Gottes, die „so hoch über der Erde sind wie der Himmel“?
- Das Evangelium ergänzt: nicht reden (wie der erste Sohn), sondern handeln (wie der Zweite)!
Handeln statt (nur) reden erwarten viele Menschen von der Weltsynode, die am 4. Oktober in Rom startet. In dieser Form hat es so etwas noch nie gegeben. Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.
Warum braucht es so eine neue Form der Synode gerade jetzt? Dazu sagt Jean-Claude Kardinal Hollerich, der Erzbischof von Luxemburg und Generalrelator der Weltbischofssynode: „Ich glaube, dass es der Geist Gottes ist, der uns zur Synodalität ruft. Es ist auch in den Texten von Vaticanum II gegeben, in "Lumen gentium". Die Synode ist nichts Neues. Sie ist von Paul VI. instituiert worden, und Paul VI. hat schon gesagt, dass das ein Instrument ist, das weiterentwickelt werden kann. Diese Weiterentwicklung hat bei Papst Franziskus stattgefunden.“
Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Experten sprechen vom größten Mitbestimmungsprozess der Weltgeschichte.
- Beten wir um Gottes Heiligen Geist, damit die Synode nicht dem Zeitgeist verfällt, sondern die Zeichen der Zeit erkennt!
Dazu der offizielle Segenszuspruch, in dem der Wille Gottes zweimal ausdrücklich genannt wird!
- „Gott, der barmherzige Vater, hat vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern gesprochen durch die Propheten. Er leite euch und die ganze Kirche in der Treue zu seinem Wort und in der Erkenntnis seines Willens. Amen.
- Der eingeborene Sohn, Jesus Christus, wurde gesandt, als die Zeit erfüllt war, um allen den Reichtum des göttlichen Erbarmens zu zeigen. Er bewahre euch in Gemeinschaft mit Ihm und untereinander. Amen.
- Der Heilige Geist führe euch alle, ganz besonders aber die Synodale Versammlung, zur Erkenntnis der Zeichen der Zeit. Er stärke euch, im Hören auf Gottes Willen, das Leben der Kirche zu fördern und das Evangelium zu bezeugen und so reiche Früchte der Einheit zu bringen. Amen.“
- „Es geht um Glaubwürdigkeit“ ist ein Gastkommentar in der aktuellen Ausgabe der Kölner Kirchenzeitung überschrieben, von dem man und frau hoffen darf, dass ihn auch der Herausgeber (der Erzbischof) und auch die Herren in Rom, die ja angeblich die Medien im Kölner Erzbistum so aufmerksam lesen (Stichwort: Segensfeier in Mettmann) und sich zu Herzen nehmen: „Es geht um viel bei dieser Synode – es geht um die Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche im 21. Jahrhundert. Wie kann sie „Kirche in der Welt von heute“ sein – so titelte (und fragte) schon das II. Vatikanische Konzil“ (1962-1965)!
„Es bleibt auch die große Hoffnung, dass die Erfahrungen der Weltkirche tatsächlich ernstgenommen werden. Im Vorfeld der Synode wurde deutlich, dass in unterschiedlichen Ortskirchen die drängenden Fragen wie die nach der völligen Gleichberechtigung von Frauen, damit verbunden nach dem Zugang von Frauen zu den Weiheämtern, nach Gewaltenteilung sowie nach einer Neubewertung menschlicher Sexualität ähnlich gestellt werden. Von einem Sonderweg der Kirche in Deutschland kann nicht die Rede sein. Weltkirche meint eben nicht Uniformität, sondern Einheit in Vielfalt.! Hoffentlich gelingt es, unterschiedliche Entwicklungsphasen in den einzelnen Ortskirchen zu respektieren, ohne das gemeinsame Verständnis von evangeliumsgemäßer Kirche aus dem Auge zu verlieren.“
Ja, viel wäre gewonnen, wenn das (Totschlag-)Argument „Weltkirche“ von bestimmten Kreisen nicht immer wieder genutzt würde um notwendige Reformen auszubremsen und andere als nicht mehr katholisch verunglimpfen!
Apropos Glaubwürdigkeit: diese könnte sicher auch der Kölner Erzbischof bekommen, wenn er nicht immer Extrawürste für sich beanspruchen würde, sondern in Gemeinschaft mit den anderen Bischöfen die Kirche in Deutschland auf dem Synodalen Weg in die Zukunft führen würde! D.h. auch Macht als Bischof abgeben und die Leitungsverantwortung teilen mit allen Getauften! Das ist der Einheit der Kirche dienlich, würde Leitung zeitgemäßer machen und wäre sogar für ihn einfacher, weil menschennäher!
- Konkret: warum beteiligt sich „Köln“ nicht an der Finanzierung des Synodalen Ausschusses – wie es 23 andere Bistümer tun - und finanziert stattdessen eine überflüssige Hochschule, mit sich „Köln“ wiederum von den anderen absondert?
Von den Seelsorgerinnen und Seelsorgern – besonders den Leitenden Pfarrern – fordert Kardinal Woelki nicht erst mit den „Neuen Pastoralen Einheiten“ Zusammenarbeit, lebt sie so gerade selber nicht! – Dazu kommt demnächst das Sparen in den „Neuen Pastoralen Einheiten“ (sprich: unseren Pfarrgemeinden)! Ja, das ist notwendig angesichts rückläufiger Einnahmen! Aber auch hier ist der Bischof wie beschrieben leider kein Vorbild…
- Von der „Dennoch-Konferenz“ hatte ich schon berichtet. Hier kommt nochmals Bischof Heiner Wilmer zu Wort, der im Zusammenhang mit dem Kongress „dennoch. Neues für die Kirche“ vom 13.-15. September in Hannover, gegenüber dem Domradio geäußert hat:
- „Was wir mit jenen machen, die keine Veränderung wollen? Ich würde vorschlagen, dass jeder bei sich bleibt und seine Spiritualität lebt, dass man sich Zeit für Stille, fürs Gebet und für eine große innere Liebe nimmt.
- Und zweitens, dass ich dem Anderen, der einen anderen Weg denkt, mit einer großen Güte und Wärme begegne und ihm oder ihr bedeute, dass sich die Kirche letztlich immer schon verändert hat.
- Die Wahrheit bleibt, Gott bleibt, aber die Form der Kirche hat sich immer schon durch die Jahrhunderte verändert. Von daher dürfen wir getrost auf die Kraft des Heiligen Geistes hoffen, der bei uns ist und der schon dafür sorgen wird, dass hier nichts zusammenbricht.
- Auf die Frage: Viele fürchten derzeit eine Spaltung der Kirche. Müssen die Konservativen überzeugt werden oder die Progressiven eingefangen werden? antwortet Bischof Wilmer: „Ach, ich sehe das persönlich recht gelassen, weil es in der Geschichte der Kirche nie ein uniformes Lager oder eine völlig homogene Gruppe gab. Wir hatten immer heterogene Gruppen. Von daher brauchen wir einen langen Atem, Zuversicht und Hoffnung.“
Diese Gedanken zum Synodalen Weg, der Weltsynode und dem kirchlichen Zukunftskongress „dennoch“ sind meines Erachtens zeitgemäße Antworten auf die heutigen Lesungstexte, wo nach dem Willen Gottes gefragt wird.
- „Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?“
Es gibt Menschen, die meinen, sie allein hätten den Willen Gottes auf ihrer Seite, weil sie das Kirchenrecht kennen und es immer schon so war. Naturrechtliche Begründungen, die neuere Erkenntnisse der Human- und Sozialwissenschaften nicht ernstnehmen, taugen allerdings nicht, die drängenden Fragen von heute zu beantworten.
Die Mahnung Jesu gilt auch uns: „Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt.“
- Wie gehen wir mit dieser Mahnung Jesu um?
- Wer bin ich in diesem Evangelium?
- Was spricht mich an? Was stößt mich ab bzw. was stößt mir dabei auf?
- Willig oder unwillig? Kenne ich solche Situationen auch aus dem eigenen Verhalten?
Zum Schluss zitiere ich gerne nochmals Bischof Wilmer, dessen Eindruck ich teilen kann: „Ich habe erfahren, wie Gottes Kraft auf Wegen unterwegs ist, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Von daher hoffe ich, dass sie große Empathie mitnehmen, vielleicht auch etwas Demut und eine große Gelassenheit in Gott.“ - Und: „Ich fahre mit einer noch größeren Zuversicht nach Hause, mit Blick auf die Gläubigen, weil ich hier erfahren habe, wie der Heilige Geist wirkt.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Zeit und der Weltsynode frischen Wind durch den Heiligen Geist! Beten wir darum!
Der Frauengemeinschaft (kfd) St. Ulrich gratuliere ich zum heutigen 80. Geburtstag und wünsche eine gemeinschaftsstiftende Feier! - Danke für das Handeln in all den Jahren!
Ihr und euer Christof Dürig
- Sonntag – Matthäus 21,28-32:
Das Gleichnis vom willigen und vom unwilligen Sohn
28 Was meint ihr?
Ein Mann hatte zwei Söhne.
Er ging zum ersten und sagte:
Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg!
29 Er antwortete: Ich will nicht.
Später aber reute es ihn und er ging hinaus.
30 Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe.
Dieser antwortete: Ja, Herr - und ging nicht hin.
31 Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?
Sie antworteten: Der erste.
Da sagte Jesus zu ihnen:
Amen, ich sage euch:
Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
32 Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit
und ihr habt ihm nicht geglaubt;
aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt.
Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.
Gedanken zum 8.10.2023:
Die Weltsynode trifft sich in Rom, um über die Zukunft der Kirche zu beraten und Weichen zu stellen (oder auch nicht?!). Sie weckt große Erwartungen bezüglich Veränderungen. Andere fürchten genau diese, weil sie ja genau wissen, was richtig ist – und was geglaubt werden soll!
In einem Zeitungsbeitrag unter Überschrift „Es schmerzt, wenn wir weniger werden“ sagt der Kölner Pfarrer Franz Meurer klar und zutreffend: „Ich mache meine Arbeit nicht für den Kardinal, ich mache das für den Herrgott. Deswegen weht bei uns die Regenbogenfahne, weil wir das für richtig und christlich halten.“ - Kölsch-katholisch eben, gelassen, menschlich überzeugend, konsequent!
Gleichzeitig räumt Meurer ein, dass der Erzbischof, den er seit Kindertagen kennt, „ein großer Faktor für das ist, was gerade passiert rund um den Missbrauchsskandal und die Öffnung der katholischen Kirche für gesellschaftliche Entwicklungen“: Wörtlich: „Woelki versteht nicht, dass man Vertrauen bei den Menschen durch Beziehungen, Solidarität und Gemeinschaft gewinnt und nicht über Justiz und Erfolge vor Gericht.“
Nun zur gesellschaftlich-politischen Situation in Deutschland. Die deutsche Bischofskonferenz schreibt in einer Pressemitteilung nach ihrer Herbsttagung in Wiesbaden. Ein klares Statement um darauf die anstehenden Themen anzupacken.
„Die Vollversammlung hat sich mit zunehmenden extremistischen Positionen befasst, mit denen sich Einzelpersonen, aber auch ein kleiner Teil des politischen Parteienspektrums in
Deutschland profilieren. Als Bischofskonferenz lehnen wir extremistische Äußerungen
grundsätzlich ab, weil sie sowohl christlichen Überzeugungen widersprechen als auch
schlichtweg inakzeptabel und intolerabel sind. Die Kirche darf extremistische Äußerungen,
zum Beispiel menschenverachtende und demokratiefeindliche Positionen, niemals tolerieren und muss bei Verstößen innerhalb der Kirche konsequent handeln. Wenn derartige Positionen innerhalb der Kirche geäußert werden, muss in jedem Fall reagiert werden.
Wir nehmen das Erstarken der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), die zunehmend
(rechts-)extreme und demokratiefeindliche Positionen vertritt, mit großer Sorge wahr. Wir
haben den Eindruck, dass extremistische Positionen immer unverhohlener öffentlich geäußert werden.
Diese Positionen sind quer durch die Gesellschaft zu beobachten, unabhängig von Parteipräferenz oder Parteizugehörigkeit. Der AfD wird vonseiten des Verfassungsschutzes
eine Radikalisierung attestiert. Wir Bischöfe werben dafür, dass unser Land kein alternatives Deutschland wird, das fremdenfeindlich, antieuropäisch und nationalistisch wird. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für ein demokratisches, europäisches und weltoffenes Deutschland.“
Aus der Pfarreiengemeinschaft: am 8. Oktober ist im Rahmen des Juma-Cafés neben der alten St. Sebastianus-Kirche, Aachener Straße, auch ein Dankeschön der Königsdorfer Kirchengemeinden für 45 Jahre ökumenischen Krankenhausbesuchsdienst.
Das heutige Evangelium schließt mit den warnenden Worten: „Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.“
- Wer ist da gemeint? - Wie verstehen Sie die Jesus-Worte?
- Fühlen wir uns angesprochen, als Einzelne, als Kirche(n), als Gemeinde?
- Lesen Sie den Text der Frohen Botschaft im Blick auf den Synodalen Weg und die Weltsynode! Ich finde das spannend: bringen wir Früchte – oder sind es andere?
- Sonntag - Matthäus 21,33.-42.44.43:
Er wird den Weinberg an andere Winzer verpachten
33 Hört noch ein anderes Gleichnis:
Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an,
zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm.
Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.
34 Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern,
um seine Früchte holen zu lassen.
35 Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie,
den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie.
36 Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal;
mit ihnen machten sie es genauso.
37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte:
Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
38 Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander:
Das ist der Erbe.
Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen.
39 Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.
40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt:
Was wird er mit jenen Winzern tun?
41 Sie sagten zu ihm:
Er wird diese bösen Menschen vernichten
und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern,
wenn es Zeit dafür ist.
42 Und Jesus sagte zu ihnen:
Habt ihr nie in der Schrift gelesen:
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, /
er ist zum Eckstein geworden; /
vom Herrn ist das geschehen /
und es ist wunderbar in unseren Augen?
44 Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen;
auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen.
43 Darum sage ich euch:
Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden,
das die Früchte des Reiches Gottes bringt.
Gedanken zum 15.10.2023:
Zur Weltsynode nochmals Kardinal Hollerich mit einigen Gedanken:
„Wenn ich hineingehe mit dem Standpunkt: Ich weiß schon alles, dann höre ich nicht zu, dann kann ich keine Unterscheidung der Geister vollziehen.“
„Eine Synode kann nicht alles machen. Man muss Prioritäten setzen, was das Ziel der Synode ist. Persönlich glaube ich, wenn die Kirche sich wirklich auf den Weg macht, werden sich in unserer Zeit sehr viele Fragen stellen. Die Kirche wird auf diese Fragen Antworten finden müssen. Aber nicht alles in dieser Synode. Man darf nicht die Erwartung der Synode mit Erwartungshaltungen überfrachten, sonst wird man enttäuscht sein. Das heißt nicht, dass nichts geschehen wird.“
„Die Kritik von der konservativen Seite finde ich eigentlich unerhört. Das heißt, ich lege als Individuum fest, was katholisch ist, und es macht mir gar nichts aus, wenn ich mit dem Papst dabei im Widerspruch stehe?! Ich muss ja als Katholik auf das Lehramt der Kirche hören. Bei einigen Leuten hört das Lehramt anscheinend bei der Wahl von Papst Franziskus auf. Das heißt, sie nehmen nicht mehr wahr, was der Papst uns alles schon gelehrt hat und was auch für mich zum Lehramt der Kirche gehört.“
„Der Papst hat schon ein paar Mal aufzeigt, dass es eine Entwicklung in der Lehre in der Zeit gibt, zum Beispiel im Blick auf Sklaverei oder die Todesstrafe. Die Lehre hat sich nicht geändert, aber die Zeit bringt eine neue Klarheit über die Lehre. Es gibt Punkte in der Lehre, die wichtiger sind als andere.“
„Die deutsche Kirche hat ja einen Riesenapparat von Beamten. Und die Zahl der Katholiken wird immer geringer. Die deutsche Kirche wird die große Aufgabe haben, die Verwaltung zu verkleinern. Das ist noch keinem Staat gelungen. Das wird eine Riesenaufgabe sein. Sonst wird die deutsche Kirche zu Tode verwaltet.“
„Es gibt einen riesigen Glaubensschwund in Deutschland. Und wenn die konservative Seite darauf hinweist, dass eine Reform der Strukturen diesen Glaubensschwund gar nicht stoppen wird, dann haben sie recht damit. Man muss eine neue Verkündigung finden, man muss eine neue Sprache finden, in der man das Evangelium verkünden kann.“
„Der Heilige Geist wirkt in der Zeit und wirkt immer in der Realität. Und ich vertraue dem guten Geist Gottes. Ich vertraue Jesus Christus, dass er sich seiner Kirche annimmt, dass es seine Kirche ist und dass er uns zusammenführen wird.“
- Lesen Sie auf dem Hintergrund dieser Ausführungen das Evangelium des Sonntags!
- Welche Personen kommen im Gleichnis vor? Wie werden sie charakterisiert? Wie verhält sich der König?
- Versetzen Sie sich in einen der Diener des Königs. Wie fühle ich mich dabei?
- „Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen,
Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.“ – Das ist ein Weckruf auch für heute!
- Wer ist beim Fest dabei? Wer muss draußen bleiben?
Abschließende Gedanken zur notwendigen Erneuerung, wie sie in der Kirche biblisch-neutestamentlich grundgelegt sind: „Heute liegt eine große pastorale Herausforderung darin, die christliche Verkündigung in die kulturelle Gegenwart einer pluralistischen Wohlstandsgesellschaft hineinsprechen zu lassen, die alles zu haben und keiner Erlösung zu bedürfen scheint.
Wenn die Aufgabe gelöst werden soll, sind im Spiegel paulinischer Verkündigung zwei Dinge wichtig: (1) Kenntnis und Wahrung der eigenen Überlieferung sowie klare Sicherheit in der Beurteilung der Gegenwartskultur; (2) Bereitschaft zum Zuhören und zum Lernen, Würdigung der Werte und Haltungen anderer Kulturen. Wo das erste fehlt, sind Christinnen und Christen der Gegenwart keine ernstzunehmenden Gesprächspartner; wo das zweite fehlt, ersticken sie in Selbstbezogenheit“ (Christ in der Gegenwart 36/2023 vom 3.9.23)
- Sonntag – Matthäus 22,1-14: Das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl
1 Jesus antwortete und erzählte ihnen ein anderes Gleichnis
2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König,
der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete.
3 Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen.
Sie aber wollten nicht kommen.
4 Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf:
Sagt den Eingeladenen:
Siehe, mein Mahl ist fertig,
meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit.
Kommt zur Hochzeit!
5 Sie aber kümmerten sich nicht darum,
sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden,
6 wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um.
7 Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer,
ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.
8 Dann sagte er zu seinen Dienern:
Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren nicht würdig.
9 Geht also an die Kreuzungen der Straßen
und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein!
10 Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen,
Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.
11 Als der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen,
bemerkte er unter ihnen einen Menschen, der kein Hochzeitsgewand anhatte.
12 Er sagte zu ihm:
Freund, wie bist du hier ohne Hochzeitsgewand hereingekommen?
Der aber blieb stumm.
13 Da befahl der König seinen Dienern:
Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis!
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.
14 Denn viele sind gerufen, wenige aber auserwählt.