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St. Antonius von Padua

Sonntagsgruß zu Pfingsten

Guten Tag zusammen,

gesegnete und frohmachende Pfingsten! Gottes Geist in einer oft un-geistigen Umgebung!

„Auch heute wird der christliche Glaube in nicht wenigen Fällen als etwas Absurdes angesehen, als etwas für schwache und wenig intelligente Menschen; vielfach werden andere Sicherheiten wie Technologie; Geld, Erfolg, Macht und Vergnügen bevorzugt. Es handelt sich um Umfelder, in denen es nicht leicht ist, das Evangelium zu bezeugen und zu verkünden, und in denen Gläubige verspottet, bekämpft, verachtet oder bestenfalls geduldet und bemitleidet werden. Doch gerade deshalb sind dies Orte, die dringend der Mission bedürfen.“ Hat Papst Leo IV. am 9. Mai, am Tag nach seiner Wahl in der Sixtinischen Kapelle gesagt.

Dazu passt ein Bericht über unseren Kaplan Dr. Albert Kikalulu im Rhein-Erft-Teil der Lokalpresse: „Mission ist noch nicht beendet“.  Er sagt: Meine Berufung ist es, für Menschen da zu sein, die mich brauchen. In Frechen habe ich schon viel gelernt, ich fühle mich hier wohl.“

  • Danke, Albert. Und wir freuen uns auf 3 weitere Jahre der Zusammenarbeit mit dir!

 Nun (!) habe ich die Erlaubnis von der erzbischöflichen Behörde bekommen, mitzuteilen, dass Pastoralreferent Kai Schockemöhle uns nach 5 Jahren turnusmäßig verlässt, um im September eine Stelle als Seelsorger in der Pastoralen Einheit Zülpich/Weilerswist anzutreten.

Das Johannes-Evangelium irritiert, in dem die Sendung des Heiligen Geistes mit der Friedenszusage am Abend des Ostertages geschildert wird (Johannes 20, hier Verse 19-23, unser Pfingstsonntags-Evangelium). Wir feiern Ostern und Pfingsten 50 Tage getrennt voneinander.  

Papst Leo XIV. hat diesen österlichen Gruß als seine ersten öffentlichen Worte zitiert „Der Friede sei mit euch!“ und dabei den Wunsch geäußert, dass dieser Friede „eure Herzen, eure Familien erreicht, alle Menschen, wo immer sie auch sind, alle Völker, die ganze Erde!“

Ostern und Pfingsten gehören inhaltlich zusammen. Das wird bei einer Aufnahme eines Erwachsenen sichtbar. Taufe und Firmung (und Kommunion) gehören zusammen, wie wir erfreulicherweise an diesem Pfingstfest (und noch mehrfach in einigen Wochen) erleben dürfen.

Sie alle kennen die Pfingstbotschaft der Apostelgeschichte: „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“

Feuerzungen. Begeisterung. Sturmesbraus. Da kommt frischer Wind. Da brennen Menschen für etwas, sind große Fans, die sich nicht unterkriegen lassen (wie echte effzeh-Fans!).

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Sein Geist sucht sie auch unter uns. Er macht uns frei, damit wir einander befrein.“ Heißt es in einem Lied aus meiner Jugendzeit.

  • Ist das alles vorbei – mit der Begeisterung? Ist das Feuer verraucht? Kann heute nur noch weißer Rauch die Welt faszinieren?
  • Wie geht es Ihnen bei diesen Gedanken? Sind Sie (noch) Begeisterte? Was bedeutet Ihnen getauft und gefirmt zu sein? Wie und wo erleben Sie das?

Gerne füge ich ein paar Erfahrungen aus der Pfarreiengemeinschaft hinzu.

Im Pfarrgemeinderat haben wir in dieser Woche die Vorschläge und Ideen zu einer Gottesdienstordnung weiter überlegt, die am 8. Mai – während der Bekanntgabe des neuen Papstes (!) von ca. 50 Interessieren geäußert wurden unter der Voraussetzung, dass es nur – wie zurzeit – 3 Priester gibt. Ob doch noch Priester kommt, wurde uns noch nicht mitgeteilt. Das wäre ja auch erst in knapp 3 Monaten!

Grundlegende Überlegungen:

  • Ist es sinnvoll alle Gemeinden „gleich zu behandeln“ – und dann z.B. nur alle 14 Tage eine Sonntagsmesse im Wechsel mit einer anderen zu feiern (unabhängig davon wie viele Gläubige teilnehmen?
  • Wie fügen sich in eine solche Ordnung (zusätzlich) besondere Anlässe wie Kölsche Mess, Schützen- oder Maifestmesse … ein?
  • Oder ist es sinnvoller, verlässliche Messzeiten in einzelnen Kirchen zu haben – und in anderen gibt es keine regelmäßigen Messen (sondern nur zu besonderen Anlässen wie erwähnt?)
  • Was ist mit Wortgottesfeiern, die mangels Eucharistiefeiern angeboten werden, um möglichst in vielen Kirchen einen Sonntagsgottesdienst zu feiern? Es hat sich bei dem erwähnten Treffen eine Arbeitsgruppe gebildet, die auslotet, was möglich ist. (Z.B. wer ist wie oft bereit diese Aufgabe zu übernehmen??

Soweit ein paar Gedanken, wie es weitergeht (mit dem Heiligen Geist und uns)..

Ein schon Tradition gewordener gemeinsamer Gottesdienst steht unmittelbar bevor: Fronleichnam.

Als gemeinsames Fest der Pfarreiengemeinschaft feiern wir auch dieses Jahr am Donnerstag, 19. Juni, um 10.00 Uhr auf dem Rathausplatz in Frechen, anschließend Prozession und Zusammensein mit Beköstigung (mit Suppe, Getränke sowie ein Kuchenbuffet mit gestiftetem Kuchen.)

Ein weiterer Höhepunkt – und mittlerweile seltenes Ereignis – steht an zu Beginn der Aktionswoche Frechener Kirchen am Sonntag, 29. Juni um 11.00 Uhr in St. Audomar die Primiz von David Stolz (1.Hl. Messe eines Neupriesters)!

Der aus Frechen stammende David Stolz wird mit weiteren 8 Diakonen am Samstag, 21. Juni 2025 um 10.00 Uhr in der Basilika Notre-dame de `l’Èpine in Èvron / Frankreich vom Erzbischof von Cambrai, Dr. Vincent Dollmann, für die Gemeinschaft St. Martin zum Priester geweiht.  Die Weiheliturgie wird übertragen unter www.communautesaintmartin.org.

Wir sind schon zusammengewachsen in Frechen und werden durch die anstehende Fusion weiterzusammenrücken. Dazu gehört wesentlich auch die Feier der Patrozinien vor Ort. Nächste Gelegenheit ist am kommenden Sonntag 15. Juni. Dort wird anlässlich des Namenstages des Pfarrpatrons St. Antonius von Padua der Festgottesdienst in Habbelrath um 9.30 Uhr gefeiert. Im Anschluss besteht bei einem kleinen „Frühschoppen“ die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen. - Parallel findet auf dem Dorfplatz und vor der Kirche der diesjährige Dorftrödel, organisiert von der Dorfgemeinschaft, statt. Um die Kirche kennenzulernen gibt es um 12.00 Uhr und um 14.00 Uhr eine Kirchenführung.

Zurück zum Pfingstfest. Statt Feuer und Flamme sein nur noch weißer Rauch?

In dem schon erwähnten Pfingstbereich der Apostelgeschichte tritt Petrus auf, zusammen mit den Elf. „Er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Diese Männer sind nicht betrunken, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde am Tag; sondern jetzt geschieht, was durch den Propheten Joël gesagt worden ist:

In den letzten Tagen wird es geschehen, / so spricht Gott: / Ich werde von meinem Geist ausgießen / über alles Fleisch. / Eure Söhne und eure Töchter werden prophetisch reden, / eure jungen Männer werden Visionen haben / und eure Alten werden Träume haben. Auch über meine Knechte und Mägde / werde ich von meinem Geist ausgießen / in jenen Tagen und sie werden prophetisch reden. … Und es wird geschehen: / Jeder, der den Namen des Herrn anruft, / wird gerettet werden.“

  • Der Synodale Weg in Deutschland – als ein Vorreiter!? – und die Weltsynode, die Papst Franziskus begonnen hat, können hier anknüpfen und im Geist Gottes Neues schaffen, Erstarrtes zum Leben erwecken. Papst Leo XIV. hat daran in seinen ersten Predigten hoffnungsvoll angeknüpft…
  • Bitten wir den Heiligen Geist, dass er auch die Ängstlichen und Zaghaften be-geistert!

Ich werde eine große Bitte an den Heiligen Geist hinzufügen! Im Erzbistum Köln werden seit einigen Monaten riesige Veränderungen in Verwaltung und Organisation mit einem schwindelerregenden Tempo durchgeführt. Ohne zu wissen, wie das alles gehen soll und wohin das führt! Kritik ist aber nicht erlaubt oder wird ignoriert, wie bei verschiedenen „Rosa-Roten-Brille-Veranstaltungen“ zu erleben war. Unglaublich, aber wirklich wahr!

Deshalb die kleine, aber wichtige Zwischenbemerkung: ich bitte den Heiligen Geist, dass er die Mächtigen in der kirchlichen Behörde erleuchtet damit sie bei ihren Ideen und Plänen die Frauen und Männer nicht vergessen, die das alles in kürzester Zeit mit unzähligen Anweisungen und Mails umsetzen müssen! Es geht um unzählige Hauptamtliche, deren Existenz daran hängt und viele ehrenamtliche Kirchenvorstände, die unter immer mehr Bürokratie unterzugehen drohen und dabei die Freude an ihrer oft jahrelangen und mit Herzblut versehenen Arbeit verlieren. Komm, Heiliger Geist!

Leider muss ich an diesem frohmachenden und lebensspenden Pfingstfest auch zwei schreckliche Ereignisse zur Sprache bringen, die in dieser Woche in unserer Nachbarschaft passiert sind: eine Massenkarambolage auf der A4 und der Verkehrsunfall in Hürth, bei dem ein junger Mann offensichtlich eine rote Ampel überfahren und dabei mehrere Menschen (schwer) verletzt hat, so dass ein Kind an den Folgen gestorben ist. Hier zeigt sich die Notwendigkeit und Wichtigkeit der Notfallseelsorge, die von Diakon Hergarten koordiniert wird. Unserer früherer (und heutiger Hürther) Pastoralreferent Alexander Daun postet auf Instagram: „Betet auch weiterhin mit uns für die Opfer des Unfalls. Unsere Gedanken sind jetzt besonders bei der heute verstorbenen Schülerin, ihrer Familie, bei den anderen Opfern und ihren Angehörigen sowie bei den körperlich und seelisch Verletzten. - Möge Gott allen Betroffenen Kraft, Trost und Beistand schenken. - Wir stehen weiterhin für dich zur Verfügung und sind auch über Instagram erreichbar.“

Umso schockierender war der Kommentator in den örtlichen Tageszeitungen „Wie die AfD den schrecklichen Unfall in Hürth instrumentalisieren will“. Ein über 400 km weit entfernt lebendes Mitglied hat auf Facebook von einem „Anschlag“ geschrieben - während die Ermittlungen vor Ort noch gar nicht abgeschlossen waren!

  • Wer stoppt solche wahnsinnigen Gedanken?
  • Und wann erkennen die Menschen, die Wählerinnen und Wähler, was das für eine Partei ist? - Der Kommentator schreibt: „Schließlich kann niemand, der Anstand besitzt, ein Gewissen hat und sich der Menschlichkeit verpflichtet fühlt, einer Partei wie der AfD seine Stimme geben.“ - Wohl wahr!

Zum Schluss: wir haben Post aus Berlin bekommen!

Der Botschafter des Vatikans In Deutschland, Nuntius Erzbischof Nicola Eterovic, bedankt sich bei den Gläubigen des Kirchengemeindeverbandes Frechen – also bei uns - für die Anteilnahme zum Tod von Papst Franziskus. Gebetsbilder liegen in den Kirchen zum Mitnehmen aus.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Pfingsttage: „Friede sei mit euch! Empfangt den Heiligen Geist!“

Ihr und euer Christof Dürig

 

P.S: Weitere Informationen zu den angesprochenen Themen finden Sie in den Pfarrnachrichten und den digitalen Medien von Kirche-in-frechen.

 

 

Johannes 20,19-23:

Die Erscheinung Jesu vor allen Jüngern am Osterabend.

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch: Empfangt den Heiligen Geist

19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche,

als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren,

kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen:

Friede sei mit euch!

20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.

Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen:

Empfangt den Heiligen Geist!

23 Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen;

denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.