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St. Antonius von Padua

Sonntagsgruß zum Erntedank

Guten Tag zusammen,

  • wie geht es Ihnen – angesichts der Weltlage, die immer schlimmer wird und grassierenden Krankheiten wie zunehmend Corona? Wenn Sie erkrankt sind, wünsche ich Ihnen gute Besserung! Und trotz allem: bleiben Sie zuversichtlich!

An diesem Sonntag feiern wir Erntedank. Das bedeutet nicht nur schöne Dekorationen mit Obst, Gemüse und Blumen vor den Altären unserer Kirchen, sondern auch ein Danken und (Nach-) Denken über unser Leben. Persönlich. In unserem Land, in der Welt. Mit all den Herausforderungen, die es gibt: Krieg, Klimawandel, Flucht und Vertreibung, Migration, Corona, Ungerechtigkeit...

Also: es sind die bekannten Themen der letzten Jahre, die manche nicht mehr hören wollen. Die sind aber deshalb nicht weg! Und: lassen sich auch nicht mit rechtsextremen populistischen (Wahlkampf-) Sprüchen lösen - allen Wahlergebnissen zum Trotz!

Auch wenn solche Parteien und Volksverführer international Zulauf bei Wahlen haben – wie jüngst in Österreich. Sie gefährden (und zerstören am Ende) die nicht selbstverständliche Demokratie und gefährden unsere Freiheit (wie der parlaments-verachtende Auftakt im Thüringer Landtag ansatzweise gezeigt hat)!

Das gilt natürlich auch für linkextremistische, islamistischen und antisemitische Parolen!

Das „Toleranz-Paradoxon“ des Philosophen Karl Popper - formuliert direkt nach dem 2. Weltkrieg 1945 in „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ - hat an Aktualität nichts verloren und sollte alle Menschen guten Willens zu denken geben:  

  • „Man darf intolerante Menschen nicht tolerieren, sonst stirbt die Toleranz mit ihnen.“ Und intolerante Menschen sind nach Poppers Definition Menschen, die Andersdenkenden entweder Gewalt androhen oder sogar Gewalt ausüben und Menschen, die den rationalen Diskurs verweigern. Da muss die Toleranz der Toleranten aufhören - auch heute und morgen!

Zurück zum Erntedankfest am 6. Oktober - mit vier Familienmessen! Herzliche Einladung!

  • Familienmesse um 9.30 Uhr in St. Maria Königin, mit anschl. Beisammensein auf dem Kirchplatz und der angrenzenden Wiese.
  • Familienmesse um 9.30 Uhr in St. Antonius in Habbelrath. Um 11.00 Uhr sind alle Familien mit Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter eingeladen zum Krokuspflanzen auf dem Kirchengelände unter dem Motto „Kirche mal anders“. Dazu bitte eine kleine Schaufel mitbringen.
  • Familienmesse um 11.00 Uhr in der Hl. Geist-Kirche in Bachem, mit anschl. Beisammensein im Pfarrheim Haus Burggraben.
  • Familienmesse um 11.00 Uhr in der Hildeboldkirche in Königsdorf.

Am Montag (7. Oktober) jährt sich der brutale Überfall der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Es ist das schlimmste Massaker an Juden seit dem Holocaust! Die Gewalt eskaliert immer weiter. Israel geht gegen die islamistischen Terroristen vor, die sich unter der Zivilbevölkerung verschanzen. Die Welt fragt nach der Verhältnismäßigkeit und der Hass wird vermutlich für Generationen gesät... Tausende unschuldige Kinder, Frauen, Männer wurden bereits getötet. Noch mehr sind verletzt und Unzählige haben ihr zuhause verloren. Unabhängig von Religion oder Nation.

  • „Eine ganze Generation junger Menschen in Israel, in Gaza und nun auch im Libanon ist an Seele und viele am Körper verletzt. Der Hass und das Misstrauen zwischen Arabern und Juden ist abgrundtief und keiner weiß, wie sich die Völker die Zukunft in diesem Land teilen können und ob es überhaupt eine Zukunft ohne Waffen, Terror und Angst geben kann? Jedes unschuldig verlorene Menschenleben schreit zum Himmel und Politiker aller Seiten ernten die Früchte des Hasses und ihrer seit dem Oslo-Abkommen erfolgreichen Verhinderung von Kennenlernen, Annäherung und Versöhnung.“ Schreibt der Heilig-Land-Verein in seinem aktuellen Newsletter (2.10.24)  

Und Kardinal Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, erklärte am 15. August:

  • „Nachdem wir so viele Worte gemacht haben und nachdem wir getan haben, was wir können, um allen zu helfen und ihnen nahe zu sein, vor allem denjenigen, die am meisten betroffen sind, bleibt uns nur noch das Gebet. Angesichts der vielen Worte des Hasses, die nur allzu oft gesprochen werden, möchten wir unser Gebet anbieten, das aus Worten der Versöhnung und des Friedens besteht.“

Die Benediktiner in Jerusalem haben ein Gebet formuliert, das vom Deutschen Verein vom Heiligen Land verbreitet wird. Am 9. Oktober feiern die Kirchen dort Abraham als Stammvater des Glaubens von Juden, Muslimen und Christen. Der Tag soll ein Tag des Gebetes, des Fastens und der Solidarität mit den Menschen in Israel, Palästina und dem Libanon sein, die seit einem Jahr unter Terror und Gewalt leiden.

Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes,

im Angesicht Deines Sohnes Jesus erkennen wir Deine Liebe und Barmherzigkeit.

In Seinem weinenden Angesicht sehen wir auch die Leiden und Wunden,

die wir Menschen einander zufügen.

In Seinem hoffenden Angesicht sehen wir besonders die Kinder des Heiligen Landes.

Mit ihnen treten wir in diesen Kriegstagen vor Dich hin und bitten Dich:

Öffne Dein Herz den Verschleppten, den Vertriebenen, den Geflüchteten –

und lass sie Heimkehr, Schutz und Geborgenheit erfahren.

Lass die Waffen, die Gewalt, den Hass verstummen –

und öffne uns allen neu die Ohren und Herzen für die Melodien der Mitmenschlichkeit.

Lege Deine Blicke und Deine Hände auf die tiefen Wunden an Leib und Seele –

und schenke Trost und Linderung und Heilung.

Rufe die Getöteten bei ihrem Namen –

und sei ihnen in Deiner Liebe und Barmherzigkeit nahe.

In den Lebenden aber wecke die Sehnsucht nach Frieden:

Gib ihnen die Kraft

die alten Mauern und Gräben des Hasses und des Misstrauens zu überwinden

und stärke in ihnen die Bereitschaft für einen Neuanfang.

Hilf mit Deinem Segen,

dass Vertrauen und Hoffnung wachsen,

damit die Kinder des Heiligen Landes in eine gemeinsame Zukunft in Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden gehen können.

Darum bitten wir Gottes- und Menschkinder Dich, den Dreieinen und Ewigen Gott.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

  • Ich lade Sie ein dieses Gebet immer wieder zu sprechen und weiterzugeben!

Und es gibt noch andere Themen, die wir auch im Gebet begleiten dürfen, z. B.:

die Weltsynode, die am Mittwoch in Rom begonnen hat. Die Erwartungen an wirkliche Reformen, die sich viele Menschen wünschen, dürfen allerdings nicht allzu hoch angesetzt werden. Es ist zwar ein Fortschritt, dass auch Frauen teilnehmen dürfen und dass die Teilnehmenden (meistens Bischöfe, also Männer) in kleinen Gruppen und runden Tischen diskutieren (und nicht im Plenum), aber…:

„Eine ganze Reihe von Konfliktthemen wurde vor der zweiten Runde der Weltsynode aus dem Prozess ausgeklammert in sogenannte Arbeitsgruppen, die ab 2025 ihre Arbeit aufnehmen sollen. Deshalb ist nicht damit zu rechnen, dass am Ende der Synode weitreichende Kirchenreformen beschlossen werden. Es geht laut der Organisatoren mehr um ein neues, wertschätzendes Miteinander in der Kirche, das nicht nur auf Hierarchien achtet. Welche Ergebnisse darüber hinaus von den Arbeitsgruppen zu erwarten sind, ist noch nicht klar.“ kommentiert das Domradio. 

  • Es wäre nicht nur in der Außenwirkung schlimm, wenn es am Ende nur heißen würde: „Außer Spesen nichts gewesen“ oder „Gut, dass wir mal darüber gesprochen haben und alles konnte von allen gesagt werden!“
  • Anderseits: unsere Aufgabe ist es unseren Glauben in Tat und Wort zu leben! Und das misst sich am Evangelium für das Jesus gestorben und auferstanden ist.

Und was sagt das Evangelium vom Erntedank? (Es ist nicht das Evangelium vom 27. Sonntag, das ist Markus 10,2-16)

  • „Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.“
  • Und zu dem reichen Mann mit der guten Ernte, sagt Jesus: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?“
  • Um nicht falsch verstanden zu werden, fügt Lukas hinzu: „So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.“
  • Sind wir vor Gott reich? Schauen wir nur auf uns?

Wir leben in einer globalen Welt. Alle sitzen sozusagen in einem Boot: Europa, Deutschland, ist keine Insel.

  • Wie sorgen wir, dass die Menschen, die zu uns kommen, menschenwürdig behandelt werden und eine Chance der Teilhabe bekommen? Wie soll das gehen, wenn sie keine Unterkunft bekommen oder nicht arbeiten dürfen, obwohl sie wollen? - Das schließt ein, diejenigen zurückzuschicken, die sich nicht an unsere Grundwerte halten…

Das Leben besteht nicht darin, Reichtum anzuhäufen, sondern Gott- und den Nächsten zu lieben, sagt Jesus.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Erntedank-Sonntag. Ein Tag es Dankes und des (Nach-)Denkens. Und natürlich auch eine gute Woche!

Ihr und euer Christof Dürig

  

 

 

 

Lukas 12,15-21: Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch auf Grund seines großen Vermögens im Überfluss lebt

5 Dann sagte Jesus zu den Leuten:

Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin,

dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.

16 Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:

Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.

17 Da überlegte er bei sich selbst:

Was soll ich tun?

Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.

18 Schließlich sagte er: So will ich es machen:

Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen;

dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.

19 Dann werde ich zu meiner Seele sagen:

Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht.

Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!

20 Da sprach Gott zu ihm:

Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.

Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?

21 So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt,

aber bei Gott nicht reich ist.